LARÚN – Irish Folk

Aufregende Newcomer der Irish Folk Szene

Foto: Christian Daitche

Für große Aufregung in der Irish Folk Szene im In- und Ausland sorgte das Debüt der Gruppe LARÚN. Kein Wunder, hat die Band ihre Gründung doch bis zur Veröffentlichung der ersten Videoproduktion im Januar 2018 wie ein großes Geheimnis gehütet. Binnen weniger Tage sprengten die aufwendig produzierten Musikvideos die Zehntausender-Marke. Diese Resonanz mag wenig überraschen, schaut man sich die hochkarätige Besetzung des Ensembles näher an. Die Band mag zurzeit von der Fachpresse als aufregendste Newcomer Band des Jahres gehandelt werden, aber auch die einzelnen Musiker können bereits ein beeindruckendes Portfolio vorweisen. Sie entstammen Ensembles wie Trasnú, Emerald, Dán, Crosswind oder Texu, was die mediale Aufmerksamkeit erklären mag.

LARÚN ist zudem eine der internationalsten Bands der Szene, die in den letzten Jahren die Bühne betreten haben; und was könnte in Zeiten immer dichter werdender globaler Vernetzungen stärker einen, als eine geteilte Leidenschaft – in diesem Fall die Liebe für eine vielfarbige traditionelle Musik Irlands. Bei LARÚN stehen sechs Musiker aus vier verschiedenen Nationen auf der Bühne – Frankreich, Spanien, Deutschland und den USA. LARÚN spielt nicht nur irische Musik, LARÚN lebt irische Musik! Und so haben sich die meisten Bandmitglieder auch beruflich voll und ganz dieser Musik verschrieben und sind gefragte Dozenten, sowie Bühnen- und Studiomusiker im In- und Ausland.

Welch eine Freude, dieser Band zuzuhören. Selten traf hierzulande technische Perfektion in dieser Form auf musikalisches Verständnis und packende Rhythmen. Das Sextett beweist Virtuosität auf Fiddle, Flute, Uilleann Pipes, Bodhrán, Piano und Gitarre. Dabei ist LARÚN absolut Festivaltauglich und reißt das Publikum von der ersten Note an auf die Füße – energiegeladen, leidenschaftlich, temporeich und tanzbar, ohne dabei jemals gehetzt zu wirken. Komplementiert wird das Sechsergespann durch einen facettenreichen Gesang der den Zuhörer in seinen Bann zieht.

Die Stimme von Larún gehört Catherine Kuhlmann, einer absoluten Neuentdeckung, deren Bekanntheitsgrad mit der Veröffentlichung der ersten Musikvideos von LARÚN in die Höhe schoss. Die charmante Halbfranzösin wurde bereits als Kind mit einem Füllhorn an irischer, bretonischer und französischer Folklore überschüttet, was sie nachhaltig prägte. Neben ihrer markanten Stimme bereichert sie den Bandsound durch ihre feinfühlige Klavierbegleitung und sorgt für einen farbenfrohen Klangteppich, auf dem sich die Melodien entfalten können. Als gelernte Instrumentenbauerin knüpfte sie schon früh Kontakt zur Szene und steht nun mit dem Debüt von LARÙN am Beginn einer spannenden Karriere. Die zweite Frau in der Band ist die Halbamerikanerin Franziska Urton. Während eines Auslandsaufenthaltes in Südafrika entdeckte die damals 16-Jährige ihre Seelenverwandtschaft mit der irischen Musik. Ihr expressiver, einfühlsamer Stil ist heute weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt und gleichsam geprägt von Lehrmeistern wie James Kelly, Tommy Peoples und Martin Hayes und von ihrem klassischen Background unter Guido van den Bosch.

Flutespieler Stefan Decker gehört durch seine Arbeit mir seinem Erfolgsquartett Crosswind und nicht zuletzt durch seine beeindruckenden Kompositionen, zu den bekannten Gesichtern der Szene. Sein Stil ist unverwechselbar und geprägt durch die Führung von Koryphäen dieses Instrumentes wie Kevin Crawford, Alan Doherty oder Brian Finnegan. Die Uilleann Pipes spielt bei LARÚN der Spanier Borja Baragaño. Aufgewachsen in Asturien kam er schon früh mit der Tanz- und Folkszene seiner Heimat in Kontakt. Es lag für ihn auf der Hand, bald den Kontakt zur Musik anderer keltischer Länder zu suchen. Konzerttourneen mit Bands wie Llangres führten ihn durch ganz Europa, steigerten seinen Bekanntheitsgrad und machten ihn zu einem gefragten Dozenten und Bühnenmusiker.

Das rhythmische Fundamet der Band bilden Markus Pede und Cornelius Bode. Letzterer dürfte den meisten Kennern der Szene mehr als nur ein Begriff sein, denn mit Formaten wie Emerald, Trasnú und Ganaim prägt er seit vielen Jahren die irische Musik hierzulande und gehört zu einem der anerkanntesten Gitarristen in diesem Genre. Seine Begleitung ist geprägt durch einen unverwechselbaren Groove und fantasievolle harmonische Variationen. Auftritte auf Bühnen wie in Wacken und beim irischen Radiosender RTÉ TG4 steigerten seinen Bekanntheitsgrad weit über die Grenzen der Szene hinaus. Eine weitere Neuentdeckung ist Markus Pede an der Bodhrán. 2012 wandte sich der gebürtige Franke der irischen Musik zu und stach schon nach kurzer Zeit aus der hierzulande sehr aktiven Bodhrán-Gemeinschaft heraus. Mittlerweile vertritt er Meister dieses Instrumentes wie z.B. Rolf Wagels bei Steampacket und ist bereits ein erfolgreicher Dozent auf seinem Instrument. Sein ausdrucksstarker, feinfühliger Spielstil ist geprägt von Vorbildern und Kollegen wie Martin O’Neill, Eamon Murray und John Joe Kelly.

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